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Die romantische Liebe wird seit jeher als die unwiderrufliche und bedingungslose Liebe zwischen zwei Personen angesehen. Aber was ist, wenn du gleichzeitig in zwei verschiedene Personen verliebt bist? Bedeutet das, dass eines dieser Gefühle keine wahre Liebe ist?

In der neuen Welt der Befreiten, der Expressionisten, der Modernisten und der Idealisten sind viele neue Regeln entstanden, die mit den alten brechen. Die Monogamie ist nicht mehr die einzige Option, wenn es um Beziehungen geht. Diese neue Welt hat eine neue Beziehungsform hervorgebracht: die Polyamorie.

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Polyamore Beziehungen werden häufig mit offenen Beziehungen verwechselt. Polyamorie ist hat Gemeinsamkeiten mit einer offenen Beziehung, es gibt jedoch klare Unterschiede. Wenn du mehr über offene Beziehungen erfahren möchtest, dann folge diesem Link: Was sind offene Beziehungen?

Was ist eine Poly-Beziehung?

Poly-Beziehungen bestehen aus Menschen, die mehrere Partner/innen haben. Bei dieser Art von Beziehung hast du mehr als eine intime Beziehung zur gleichen Zeit mit verschiedenen Menschen. Es ist eine nicht-monogame Beziehung, die ihre eigenen Regeln und Richtlinien hat, die befolgt werden sollten, damit sie erfolgreich ist. Allerdings solltest du bedenken, dass jede Beziehung einzigartig ist und es deshalb keine einheitlichen Regeln gibt.

Die einzige spezifische Beschreibung für eine Poly-Beziehung ist, dass sie mehrere Liebhaber/innen beinhaltet. Es müssen nicht immer romantische Partner/innen sein, sondern können auch rein sexuelle Liebhaber/innen sein. Wenn ein Paar sich gegenseitig die Erlaubnis gibt, mehrere Partner/innen zu haben, dann zählt das zu Polyamorie.

Poly-Beziehungstypen

Bei Polyamorie gibt es viele verschiedene Beziehungstypen. Jede polyamore Beziehungsart hat ihre eigenen Grenzen und Richtlinien. Erfahre mehr darüber und finde heraus, welcher polyamore Beziehungstyp dir am besten zusagt.

1. Solo-Polyamorie

Der erste Typ von Polyamorie umfasst Liebende, die keine primäre Beziehung/ursprüngliche Beziehung haben, sondern offen mit mehreren Personen gleichzeitig ausgehen. Die Teilnehmer/innen dieser Beziehungsart sind in ihrem individuellen und persönlichen Leben meist auf sich allein gestellt. Die übliche Solo-Polyamorie ist zwangloser als die anderen Poly-Beziehungstypen.

2. Polyfidelity

Der zweite Typ definiert eine Gruppe von drei oder mehr Liebenden, die eine feste Beziehung zueinander haben und sich nicht außerhalb der Gruppe verabreden. Das heißt, sie gehen offiziell miteinander aus und sind sich gegenseitig treu.

3. Hierarchische Polyamorie

Bei dieser Form der Polyamorie haben die Menschen eine Hauptbeziehung, der sie am meisten treu und hingebungsvoll sind, aber sie haben auch Sekundär- und Tertiärbeziehungen zu anderen Menschen, die weniger Zeit und Aufmerksamkeit erhalten. Bei der hierarchischen Polyamorie hat der/die Hauptgeliebte in der Regel mehr Macht über wichtige Entscheidungen in der Beziehung.

4. Nicht-hierarchische Polyamorie

Diese Art der Polyamorie ist genau das Gegenteil von der vorherigen. Alle Liebhaber erhalten gleich viel Zeit und Aufmerksamkeit. Keine Person ist wichtiger als die andere. Sie wird auch egalitäre Polyamorie oder Beziehungsanarchie genannt.

Polyamore Beziehungsregeln

Eine gesunde polyamore Beziehung aufrechtzuerhalten, ist keine leichte Aufgabe. Kannst du dir vorstellen, welche Opfer du bringen musst, wenn du deine Partner/innen mit anderen Menschen teilst und immer wieder Kompromisse eingehen musst? Du solltest kein Problem mit Eifersucht haben, wenn du dich für eine polyamore Beziehungsform entscheidest.

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Um euch dabei zu helfen, die Herausforderungen einer polyamoren Beziehung zu meistern, gibt es hier einige bewährte Regeln, die ihr festlegen könnt. Es zahlt sich aus, klare Rahmenbedingungen zu schaffen.

1. Legt fest, wie viel ihr teilen wollt.

Wie bereits erwähnt, ist jede Polyamorie einzigartig. Ihr könnt Kompromisse eingehen, wenn es darum geht, wie viel Zeit ihr mit anderen Partner/innen verbringt, was ihr (sexuell) mit euren Liebhaber/innen macht und was nicht, und ihr könnt sogar vereinbaren, dass ihr nicht wollt, dass eure Liebhaber/innen zu euch nach Hause kommen (vor allem, wenn ihr verheiratet seid und bereits Kinder habt).

2. Nehmt euch Zeit nur für euch beide.

Das gilt für alle Polyamorie-Typen, die einen Hauptpartner/eine Hauptpartnerin haben. Es ist wichtig, dass ihr eure Prioritäten richtig setzt. “Quality Time” ist wichtig, um eure Beziehung zu stärken und eure Liebe zueinander aufrechtzuerhalten.

3. Setze dir Grenzen.

Wenn du mehrere Liebhaber/innen hast, können dein Zeitplan und deine Prioritäten von Zeit zu Zeit etwas durcheinandergeraten. Es ist wichtig, dass ihr euch mit euren Partner/innen zusammensetzt und besprecht, welche Dinge für jeden akzeptabel sind.

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4. Respektiere die Liebhaber/innen deines Partners/deiner Partnerin.

Eifersucht kommt auch in polyamoren Beziehungen vor. Selbst Menschen, welche sich als “nicht eifersüchtig” beschreiben, kann es passieren, dass sie doch in eine Situation geraten, in der sie Eifersucht verspüren. Das ist menschlich und total normal. Spreche am besten gleich mit deinem Partner/deiner Partnerin, wenn das Gefühl von Eifersucht aufkommt. Oft vergeht die Eifersucht schon allein davon, wenn man darüber spricht.

5. Achte darauf, dass deine Erwartungen realistisch sind.

Es mag wie die ultimative Sexfantasie erscheinen, die Freiheit zu haben, mehrere Beziehungen zu führen, aber bedenke, dass jede Beziehung ihre eigenen Vor- und Nachteile hat, besonders bei Polyamorie.

6. Priorisiere Kommunikation.

Kommunikation ist das A und O in jeder Art von Beziehung, egal ob Monogamie oder Polyamorie. Du solltest immer eine klare und offene Kommunikation mit deinen Partner/innen haben, damit es auf lange Sicht funktioniert.

7. Genieße deine Me-Time.

Wenn mehrere Partner/innen nach deiner Anwesenheit verlangen und den größten Teil deiner Zeit in Anspruch nehmen, musst du dich mehr anstrengen, um gut für dich selbst zu sorgen und zu verstehen, was du für dich selbst willst und brauchst.

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8. Überlege dir deine Beweggründe und die deines Partners/deiner Partnerin.

Warum bist du in dieser Art von Beziehung? Ist es das, was du wirklich für dich und deine/n Partner/in willst? Über diese Dinge musst du lange und gründlich nachdenken, damit du die Regeln und Grenzen deiner polyamoren Beziehung festlegen kannst.

Wie man eine Poly-Beziehung beginnt

Zu Beginn einer Beziehung ist alles aufregend. Gemeinsam aufwachen, gemeinsam essen, gemeinsam einkaufen gehen. Am Anfang läuft jedoch noch alles chaotisch ab, aber nach einer Zeit ist man ein gut eingespieltes Team.

Der Beginn einer Poly-Beziehung läuft noch chaotischer ab, vor allem, wenn es die erste Beziehung dieser Art ist. Oft entwickeln sich Poly-Beziehungen aus einer ursprünglich monogamen Beziehung. Aber wie fragt man eigentlich am besten nach einer Poly-Beziehung?

Wenn du mit dem Gedanken spielst, deinen Partner/deine Partnerin nach einer Poly-Beziehung zu fragen, aber nicht weißt, wie du die Sache angehen sollst, dann bist du hier genau richtig.

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um deinem Partner/deiner Partnerin dieses heikle Thema näher zu bringen. Du musst diese “Anleitung” nicht strikt befolgen, sondern sieh sie als Inspiration.

1. Erkläre deinem Partner/deiner Partnerin, was Polyamorie bedeutet.

Noch vor diesem Schritt, solltest du dich gut über das Thema informiert haben. Wie du weißt, gibt es verschiedene Arten von Polyamorie. Informiere dich gut über alle Unterarten und finde heraus, was die richtige Beziehungsform für dich ist.

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Wenn du dich genügend gut informiert fühlst, bist du bereit, das Thema anzusprechen. Am besten, du äußerst deinen Wunsch, wenn ihr zu Hause seid und Zeit habt, in Ruhe darüber zu reden. Aber warte nicht zu lange. Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Manchmal muss man einfach ins kalte Wasser springen.

Hast du deinem/deiner Partner/in erstmal deinen Wunsch einer polyamoren Beziehung mitgeteilt, hast du das Schlimmste hinter dir. Jetzt liegt es an deinem/deiner Partner/in, wie es weiter geht. Entweder er/sie ist geschockt und braucht erstmal Zeit, um die Nachricht zu verarbeiten oder er/sie hat tausend Fragen an dich. Jetzt ist Geduld und Verständnis gefragt. Beantworte alle Fragen, die dein/e Partner/in an dich hat oder gib ihm/ihr Raum und Zeit, wenn er/sie erstmal nicht darüber reden möchte.

2. Gib deinem Partner Zeit, darüber nachzudenken.

Dein/e Partnerin fühlt sich vielleicht ein bisschen überrumpelt mit dieser Nachricht. Das ist auch völlig verständlich. Mach ihm/ihr keinen Druck und gib ihm/ihr Zeit, in Ruhe darüber nachzudenken. Die Entscheidung, eine Poly-Beziehung zu führen, trifft man nicht über Nacht.

3. Akzeptiere ein “Nein”

Wenn dein/e Partner/in klipp und klar “Nein” sagt, dann akzeptiere seine/ihre Entscheidung. Das Wichtigste in jeder Beziehung ist, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen.

Wichtig ist auch, dass aus einem “Ja” auch ein “Nein” werden darf. Schließlich kann man sich auf einen Versuch einlassen und dann merken, dass es doch nichts für einen ist.

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Wenn dein/e Partner/in keine polyamore Beziehung führen möchte, musst du darüber nachdenken, was das für eure gegenwärtige monogame Beziehung bedeutet. Ist dein Bedürfnis nach einer Poly-Beziehung so stark, dass du die Beziehung beenden möchtest, oder kannst du weiterhin glücklich in einer monogamen Beziehung sein? Darüber solltest du nachdenken.

4. Macht einen Plan und stellt Regeln & Richtlinien auf.

Gratuliere! Wenn du zu diesem Schritt gekommen bist, bedeutet das, dass dein/e Partner/in die Nachricht gut aufgenommen hat. Er/Sie wagt den Schritt und möchte mit dir gemeinsam den Versuch, eine polyamore Beziehung zu führen, starten.

Jetzt geht’s ans Verhandeln. Nehmt euch Zeit, um miteinander Richtlinien aufzustellen. Besprecht, welche Art von Poly-Beziehung ihr ausprobieren möchtet und stellt dann eure eigenen Regeln auf. Am besten ihr erstellt ein schriftliches Dokument, welches anschließend beide von euch unterschreiben. So kommt es nachher zu keinen Diskussionen. Was im Vertrag steht, gilt. So einfach ist das.

5. Vertraut einander.

Vertrauen ist unglaublich wichtig in einer Beziehung, vor allem in einer polyamoren. Eifersucht kommt auch bei polyamorösen Paaren vor. Das beste Heilmittel gegen Eifersucht ist Vertrauen. Und wie wird Vertrauen aufgebaut? Richtig, durch gute Kommunikation und Ehrlichkeit.

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6. Versuche es mit der “Don’t ask, don’t tell”-Politik.

Andererseits könnt ihr auch vereinbaren, euch in eurer Beziehung auf einer Need-to-know-Basis zu halten, um alles weniger kompliziert zu machen. Was deine anderen Partner/innen nicht wissen müssen und nicht wissen, wird sie nicht verletzen.

7. Besprecht, wie öffentlich ihr eure polyamore Beziehung machen wollt.

Irgendwann werden andere Menschen von eurem Status erfahren. Speziell deinen Freund/innen und deiner Familie solltest du von deiner neuen Beziehungsform erzählen. Bereite dich auf ein unangenehmes Gespräch vor. Manche Menschen stecken noch in der traditionellen Welt fest, in der es nur Monogamie gibt.

Bonus: Was ist eine Mono-Poly-Beziehung?

Eine Mono-Poly-Beziehung ist, wie der Name schon sagt, eine Beziehung, in der eine Partei polyamorös ist und die andere Partei sich als monogam identifiziert. Das bedeutet, dass es in der Beziehung eine Person gibt, die sich mit mehr als nur einer Person trifft (und von ihrem/ihrer Partner/in auch die Erlaubnis dazu hat), während die andere Person nur an der Hauptbeziehung interessiert ist.

Mono-Poly Beziehungsberatung

Kompliziert genug für dich? Nun, um eine Mono-Poly-Beziehung aufrechtzuerhalten, solltest du dich gut um deine Hauptbeziehung kümmern. Folge diesem Link, und erfahre, wie du eine Gesunde Beziehungen führen kannst.

Um die Herausforderungen dieser einzigartigen Art von polygamer Beziehung zu meistern, kannst du diese drei Tipps ausprobieren, die dir auf lange Sicht garantiert helfen werden:

  • Setzt euch gegenseitig klare Grenzen und Erwartungen.
  • Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber euren Partner/innen in Bezug auf das, was ihr in eurer Beziehung tun wollt, sind der Schlüssel zum Überleben.
  • Kenne deine Partner/innen. Jeder Mensch hat eine andere Persönlichkeit und andere Bedürfnisse in einer Beziehung.

Da hast du es! Wenn du glaubst, dass du die Reife und Offenheit besitzt, die bei einer polyamoren Beziehungen nötig sind, dann trau dich, den mutigen Schritt zu gehen!

Du willst mit deinen Liebsten spannende Gespräche führen? Dann folge diesem Link und beantwortet gemeinsam diese Fragen: Questions for Couples!

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